Wir möchten euch mit in die Welt des Buchbaumes nehmen. Als Kind faszinierte mich die doppelte Heckenreihe, welche mein Vater damals in unserem Garten in Kaltenkirchen anlegte und mir stets zu verstehen gab, dass es sich hierbei um eine besondere Pflanze handelt. Eine klassische Pflanze mit einer eigenen, Jahrhunderte alten Geschichte. Schon früher, hatte dieses immergrüne Gewächs einen maßgeblichen Stellenwert. Nicht nur, dass es schon bei den Ägyptern und Griechen symbolhaft als magische Pflanze galt. Buchsbaum findet sich ebenso als Tausendsassa auf Friedhöfen. Sein langsames, stetiges Wachstum. Die charakteristisch glänzend rundlich bis ovalen Blättchen, getragen von zierlichen Zweigen. Und – leider – eine hohe Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Zumindest bei der falschen Pflege bzw. Vorbeugung.
Buchsbaum Triebsterben, Buchsbaumkrebs und der gemeine Buchsbaumzünsler sind nur ein Bruchteil der lästigen Feinde. Nicht heimische Schädlinge kamen unter Anderem mit Containerschiffen nach Europa. Man kann von einem regelrechten Buchbaumsterben sprechen, was im Hinblick auf die jahrelange Pflege dieser gemächlich wachsenden Pflanze eine echte Tragödie ist. Selbst Friedhöfe verbieten das Bepflanzen der Gräber mit Buchsbaum, um ein übertragen und ausbreiten auf andere Pflanzen zu vermeiden.
Eine Frage der Pflege?
Bevor wir uns mit dem Ernstfall beschäftigen, etwas zur allgemeinen Pflege. Denn Standort und Beschnitt sind wichtige Maßnahmen, um die Vitalität der Pflanze zu garantieren. Buchsbaum fühlt sich sowohl im Schatten, als auch im Halbschatten am wohlsten. Und zwar das ganze Jahr über. Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, ist zu beachten, dass er nicht im permanenten Schatten und damit oft verbundener Feuchtigkeit gedeiht. Kalkhaltiger Boden und mit Kompost durchmischte Blumenerde bilden eine perfekte Basis für das mediterrane Gewächs.
Entfernen wir uns von den kunstvoll pompösen Schnitten, welche sich meist in geometrisch ausgeklügelten Formen präsentieren. Denn egal, ob nun klassisch rund, spiralförmig oder mit spitzen Ecken: es geht nicht um Ästhetik, sondern gesunden Pflanzenwuchs. Hierbei ist es essentiell sich an die Wachstumsperiode zu halten, sprich von April bis September. Und zwar nur bei bedecktem Himmel. Der Rückschnitt ist dabei vor dem Neuaustrieb zu vollziehen, also im Frühjahr.
Der Ernstfall
Entgegen stetig akribischer Pflege können wir uns nicht vor jedem Befall schützen. Doch was tun, wenn eine oder wie in den meisten Fällen gleich eine ganze Hecke befallen ist? Erst seit kurzer Zeit breitet sich in unserem Gebiet das Triebsterben aus. Ein gemeiner Pilz, welcher über die Blätter in die Pflanze dringt und sie tötet. Doch es gibt zumindest Möglichkeiten, um den Befall einzudämmen. Gießt euren Buchsbaum stetig von unten, damit die Blätter nicht feucht werden. Doch dies allein schafft keine Abhilfe, sondern ist eine Präventivmaßnahme. Ist eure Pflanze befallen, hilft nur ein sofortiges, kräftiges Zurückschneiden. Die herabgefallenen Blätter müssen inständig aufgelesen und im Hausmüll entsorgt werden. Denn die kleinen Sporen, welche sich auf dem Laub befinden, können mehrere Jahre überleben. Ebenso muss das Arbeitswerkzeug desinfiziert werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
Ein weiterer häufig zu beobachtender Schädling ist der Buchsbaumzünsler. Hierbei handelt es sich um einen Falter, der seine Eier an dem äußeren Laub ablegt und damit eine unwiderrufliche Zerstörung des Buchsbaumes impliziert. Grüne Raupen mit schwarzen Punkten fressen sowohl Blätter als auch Rinde des Gewächses. Weiße Gespinste, abgestorbene Triebe und helle Flecken auf den Blättern sind unverkennbare Merkmale des Schädlings. Erste Abhilfe schafft ein Zurückschneiden des befallenen Laubes. Auch ein Bestäuben der Blätter mithilfe von Algenkalk hält den Übeltäter bis auf Weiteres fern. Weitere Tipps zur Entsorgung oder professionellen Umgang erhielt ich von BALTA & SOHN in Quickborn. Grundsätzlich lässt sich vieles eigenständig durchführen, doch Hilfe von Experten zu beanspruchen, bedeutet keine Resignation. Im Gegenteil. Professionelle Hilfe ist in manchen Fällen unabdingbar und garantiert ein langes, vitales Leben der Pflanze.